Der Mensch im digitalen Zeitalter

Auswendig lernen, starre Prozesse abarbeiten ohne diese zu hinter­fragen, Hierachien und feste Strukturen, lange Arbeits­zeiten, erkennen von Mustern und darstellen komplexer Zusam­menhänge, stunden­langes Fahren ohne Pause, Fließ­band­arbeit, Schicht­dienst, körperlich stark belastende Tätig­keiten – eine Jobbe­schreibung, die sicher nicht so viele Bewer­bungen erhält. Die braucht diese Stelle auch nicht, denn sie wird in Zukunft von einer besonderen Fachkraft übernommen. Alle Aufgaben, die sich auf Algorythmen runter­brechen lassen, werden in Zukunft von Maschinen besser und präziser umgesetzt als von Menschen. Robotik, Künstliche Intel­ligenz (KI), Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sind deshalb in aller Munde.

Roboter und KI sind jedoch keine Gefahr für den Arbeitsmarkt. Sie ersetzen oder ermög­lichen Arbeiten, die ohnehin eher eine Belastung für die eine menschliche Arbeitskraft sind.

Die Digital­sierung ist keine Bedrohung für den Menschen, sondern eine Chance die Mensch­lichkeit zu feiern und wieder in den Mittelpunkt unseres Lebens zu rücken.

Es gibt so viele Dinge, die nicht so schnell von KI und Robotern übernommen werden können. Das betrifft vor allem die empathischen Fähig­keiten von Menschen und Berufe, in denen sie eine große Rolle spielen, wie bei Erziehern, Ärzten, Lehrern oder Künstlern. Auch die Kreativ­branche befasst sich mit unseren Emotionen. Im Marketing kann die Schaltung von Anzeigen, Format-​​, Farbad­aption, Daten­analyse und Kampa­gnen­an­passung automa­tisiert werden. Doch der Ursprung, die Idee – das bleibt der Mensch. Roboter müssten alles, was uns ausmacht neu erlernen. Ja sie lernen schnell, aber 300.000 Jahre sind nicht innerhalb eines Jahrhunderts aufzuholen. Unsere Intuition und unsere Emotionen sind etwas, dass mensch­liches Leben von digitalen Mecha­nismen unter­scheidet. Denn, nur weil eine Emotion gespiegelt wird, ist sie dadurch nicht automatisch vorhanden und wird als solche wahrge­nommen. Ein guter Schau­spieler z. B. fühlt die Emotion und kopiert diese nicht einfach nur. Er nutzt eigene Erlebnisse, in denen er die gesuchte Emotion empfunden hat und trägt sie in seine Rolle. Das Meistern dieses Transfers, dieses sich wirklich Einfühlen können, ist ein wertvolles mensch­liches Gut und ein Grundstein für frische Ideen. Ein Roboter oder eine KI sieht nur das, was sie sehen soll, das worauf sie geschult und programmiert ist. Ein Mensch kann diese Brille auf und absetzen… naja vielleicht nicht immer ????

Die Arbeitswelt muss umdenken. Leistung ist nicht, wie lange man am Tag arbeitet, ob in Vollzeit oder Teilzeit ist für das Unter­nehmen egal, solange das Ergebnis unersetzbar ist. Arbeits­nehmer brechen aus den bisherigen Strukturen aus, sie eignen sich neues Wissen an, entdecken neue Kulturen und wollen nachhaltig Gutes und Großes bewirken. Was ist, wenn es keinen Fachkräf­te­mangel gibt und die neuen Genera­tionen nur in ihrer Passion falsch verstanden werden? Das Bildungs­system damit überfordert ist, dem schnellen Wandel unseres Zeitalters gerecht zu werden? Aber wenn nicht Unter­nehmen und Schulen voran schreiten, wer macht dann den ersten Schritt?

Wir sehen uns als Teil der Bewegung in ein neues Zeitalter der Mensch­lichkeit. Nicht die Digita­li­sierung steht im Fokus, sondern die Menschen. Die Technik dient als Werkzeug, unseren Zielen und Wünschen für eine lebenswerte Zukunft näher zu kommen.