Gezieltes Story­telling – ein Werbemärchen?

Werbung kann nerven.

Man muss kein Connoisseur sein, um dies festzu­stellen. Wenn sie den Flow beim Streaming stört, unsere liebsten Podcasts unter­bricht, Wände pflastert, dir grell auf Bildschirmen entge­gen­springt und jetzt sogar noch durch Drohnen oder Laser in den Himmel graviert wird.

Erst letztens saß ich mit einem guten Freund am Hamburger Hafen und wollte einen der ersten vielver­spre­chenden Sommer­abende nach einem wohlver­dienten Feierabend in der Atmosphäre dieser besonderen Stadt, die Geschichte, Wasser, Wirtschaft und Weltof­fenheit vereint, in vertrauter Gesell­schaft genießen.

Die Landungs­brücken schienen bestge­eignet für unser Vorhaben und lieferten ihr Postkar­tenmotiv, einen Ort zum Ankommen, Durchatmen, den Blick schweifen lassen, während die Abendsonne auf der Elbe glitzerte, Kräne auf der anderen Seite des Flusses sich langsam zwischen Containern aus aller Welt hin und her bewegten, Schiffe – luxuriöse und schlichte auf dem Wasser schau­kelten und all dies sich gegen den Abend hin in ein neues malerisches Setting verwandelte, als die Sonne verschwand und das Wasser die Lichter der Stadt funkelnd reflek­tierte. Perfekt oder?

Und dann – mitten in unserem Blickfeld – eine grell beleuchtete Werbe­fläche, die sich ihren eigenen Raum nahm, aber nichts zurückgab. Außer, dass ich nur für sie meine Cam beim Erinne­rungsfoto schießen auf einen anderen Ausschnitt lenkte. Und mich sogar so im Restaurant hinsetzte, dass ein anderer Hintergrund, mein Gegenüber einrahmte und den Gesamt­ausblick schmückte.

Tja, das passiert nicht selten, wenn Werbung, die mehr auf Präsenz setzt, damit riskiert, zur Beläs­tigung zu werden. Sie verdrängt Erlebnisse, statt sie zu bereichern.

Vielleicht schafft sie es, im Kopf zu bleiben. Das ist sie! Ich erzähle schließlich von ihr. Vor Ort haben wir sogar über sie gesprochen: über den Strom­ver­brauch, die Licht­ver­schmutzung, die Kollision des ikonischen Stadt­bildes mit diesem Fremd­körper und unser Gefühl von „Muss das denn sein? Und wenn ja – geht das denn nicht auch besser?“


Wir von IDEENBUDE sagen: Ja!

Anders sind diese Momente, in denen Werbung etwas in uns bewegt – etwas, dass uns zum Schmunzeln oder Lachen bringt, oder einen Kloß im Hals hinterlässt, weil sie unter die Haut geht. Ausspricht, was wir nur zu denken wagen.

Hast Du schon mal ein Werbe­plakat fotografiert oder einen Werbespot selbst als Link, Meme oder Sprach­nachricht geteilt oder zitiert – weil du es richtig gut oder passend fandest? Für dich, deinen Social Media Status, deine Freun­dInnen, den Famili­enchat oder deinen Work Bestie? Was hat dich dazu bewegt, selbst zur Werbung zu werden – die Marke selbst oder das, was sie erzählt?

Werbung, die sich selbst verbreitet.

Nicht, weil sie muss – sondern weil Menschen, wie du und ich es wollen. Der heilige Gral des Marketings!

Stell dir vor, dass du nicht nur auffallen, sondern auch positiv im Gedächtnis bleiben oder Menschen bewegen kannst, in dem du Emotionen weckst, ohne zu manipu­lieren. Stell dir vor, dass deine Marke durch Werbung Menschen begeistert, statt sie zu vergraulen oder zu belästigen oder ihnen, das Gefühl gibt, dass du nur an ihrem Porte­monnaie inter­essiert bist!

Strea­ming­dienste und Platt­formen verdienen mehr Geld daran, dass Menschen Abos für werbefreie Nutzung abschließen, als die Werbung von sehr großen Marken auszuspielen!

Wir wollen alle nicht, dass uns jemand in unsere Lieblingsserie oder einem guten Film mit einem pfiffigen Jingle hineinbläst. In Zeitungen blättern wir auch lieber schnell zur nächsten in großer Headline angepriesenen Story.


Werbefrei ist ein Premium Standard.

Also erreichen wir diese Personen nur, wenn wir ständig neue Plätze suchen, um jeden Preis, auf jeder Plattform, um ihnen unsere Werbung aufs Auge zudrücken?

Genau so gehen viele vor. Love Brands hingegen nutzen einen anderen Schlüssel in die Köpfe ihrer Kunden. Denn sie wissen, dass Menschen Geschichten lieben, die sie berühren und dass jede Marke eine hat!

Achtung: Zielge­richtetes Story­telling ist mehr als nur ein Marke­ting­in­strument – Es ist deine Bühne.

Nicht nur mit Lautstärke, Farbex­plosion oder dem großen Namen dahinter zu glänzen. Es ist deine Gelegenheit, nicht nur sichtbar zu werden, sondern Sicht­barkeit zu nutzen, um etwas zu sagen. Um zu einem Sprachrohr zu werden für Themen und Gefühle deiner Kunden, die für die Allge­meinheit nur schwer in Worte zu fassen sind. Oder sie zu Protago­nis­tInnen in deiner Geschichte werden zu lassen, weil sie sich darin wieder­finden. Wie in ihrer Lieblingsserie.

Oder um dich mit Ihnen von Mensch zu Mensch zu verbinden, indem du dich in deiner Geschichte erkenntlich zeigst, eine Haltung, die du offenbarst oder einfach nur die Geschichte und die Vision, den wahren Wert, warum du selbst dein Produkt oder Service kaufen würdest, erzählst. Mit Witz, Charme, Ästhethik oder provokant ehrlich – weil du selbst innerlich bewegt genug warst, eine Marke zu erschaffen.


Gute Werbung braucht nicht mehr Fläche – sie braucht Feingefühl.

Sie will nicht stören, sie will erzählen. Der Premi­umplatz kommt von selbst, wenn sie Menschen im Kopf und Herzen erreicht. Wenn sie zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit der richtigen Botschaft auftaucht – dann bleibt sie. Und vielleicht teilt sie sich sogar von selbst. Bei denen, die sie wollen.

Denn gezieltes Story­telling ist kein Märchen. Es ist eine Kunstform.

Eine, die unsere Aufmerk­samkeit verdient, wenn sie sich Aufmerk­samkeit verdient ;) Und genau dieses “Ich fühl’s einfach” auf beiden Seiten hinterlässt, welches auch dich dazu bewegt hat, bis hierhin zu lesen.

Mo Kronberger
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